Hintergrund - Das Freie Bewegungsspiel
Bewegung ganz neu entdecken
Wir laden Eltern gemeinsam mit ihren Kindern zu uns in den SpielRaum ein. Mit dem Spiel- und Bewegungskonzept nach Hengstenberg erleben die Jüngsten unter uns ein ganz besonderes Abenteuer. Der Entdeckungsraum für Bewegung und Entfaltung wird nicht nur sie, sondern auch die Großen faszinieren.
Durch die spielerische Körperarbeit der Kinder lernen Eltern selbst viel Neues: Sie beobachten die Eigenaktivität der Kinder. Beim Studieren werden sie staunen, welche Herausforderungen sich das Kind wählt und welche Freude es bei der Lösung selbst gestellter Aufgaben erlebt. Und sie werden ebenso staunen, was es alles (wieder) zu entdecken gibt: sich spielend bewegen, Spiellust empfinden, zulassen, sich trauen. Eltern und Kinder erleben, wie viel Energie und Kreativität im freien Bewegungsspiel aktiviert werden, wie man mit sich, seinem Körper und der Bewegung in Kontakt tritt und dabei Genuss an vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten empfindet.
Ausprobieren mit Begleitung
Pädagogische Grundlage des Konzepts nach Hengstenberg ist die „respektvolle Spielbegleitung“: Im Vordergrund steht dabei das Entdecken eigener Spiel- und Handlungsräume – und nicht das Erlernen bestimmter Bewegungsabläufe oder vorgefertigter Übungen. Geschicklichkeit und die Wahrnehmung der eigenen Bewegungen im Raum können sich nur verbessern, wenn das Kind sich bewegt und ausprobiert.
Der Effekt: Eine starke Persönlichkeit
Das freie Spielen legt den Grundstein für eine starke Persönlichkeit. Kinder wachsen zu selbstbewussten und selbstsicheren Menschen heran. Beim spielerischen Umgang mit den Materialien achten sie auf sich und andere, spüren und respektieren eigene Grenzen sowie die anderer Menschen. Das Angebot des SpielRaums ermöglicht somit eine gesunde Entfaltung bzw. Nachentfaltung der kindlichen Persönlichkeit.
Die behutsame Bewegungspädagogik nach Hengstenberg unterstützt den kindlichen Eroberungs- und Forschungsdrang. Sie lindert keine Symptome, sondern beseitigt die Ursachen. Im Rahmen des freien Spiels kann das Kind frühere, nicht ausreichend oder gar nicht durchlebte Entwicklungsstufen der Bewegungsentwicklung nacherleben.
Auch in ihrer Beweglichkeit (noch) unauffällige Kinder profitieren von dieser Methode, denn Vorbeugen ist bekanntlich besser als Heilen.
Eigeninitiative fordern und fördern
„Haben wir Gelegenheit dazu, das ursprüngliche Bestreben des Kindes zu beobachten ohne Einmischung des Erwachsenen, so werden wir immer wieder finden, dass das Kind selbstständig vorgehen will. Auf welchem Gebiet es auch sei, möglichst ohne Hilfe von außen! Wir alle kennen diese ursprünglichen Regungen der Kinder, die immer wieder darauf hinaus laufen, allein probieren zu wollen! Wir sollten nur noch mehr darum wissen, dass diese unermüdliche Überwindung von Widerständen aus eigener Initiative dem Kind jene Spannkraft verleiht, die wir ihm zu erhalten wünschen, und dass die Freude aus der Auseinandersetzung mit der Schwerkraft darauf beruht, dass es selbstständig beobachten, forschen, probieren und überwinden durfte.“
( Elfriede Hengstenberg )
Elfriede Hengstenberg erkannte, dass Kinder, die sich in einer von Verständnis und Interesse geprägten Atmosphäre ermutigt fühlen, sich hauptsächlich an selbstständig zu lösenden Gleichgewichtsaufgaben wieder neu orientieren können. Die sichtbar gewordenen Fehlgewohnheiten und Haltungsschäden, als Symptome einer gestörten Entwicklung, können so allmählich durch neue, selbst erarbeitete und angemessene Handlungsmuster abgelöst werden. Ältere Kinder stellen beim Balancieren und Klettern ihre Fähigkeiten immer wieder auf die Probe. Jede Situation, in der ihr Gleichgewicht auf dem Spiel steht, erfordert ihr waches Dabeisein, das ordnend zurückwirkt. Diese Situation ähnelt der des Säuglings bzw. Kleinkindes, das, wenn es ungestört seine Bewegungsentwicklung vollziehen kann, in vielfältigen Übergangspositionen immer wieder aufs Neue sein Gleichgewicht erprobt und riskiert.
Der Hengstenberg SpielRaum bietet Eltern die Möglichkeit, durch beobachtendes Wahrnehmen ihrer Kinder deren vertieftes Interesse und ihre Freude an den selbst gewählten Tätigkeiten zu entdecken und schätzen zu lernen. Durch den Spielraumleiter erfahren sie, wie ein Erwachsener das kindliche Tun mit wacher Aufmerksamkeit begleiten kann, ohne störend einzugreifen.
Der Austausch mit dem Spielraumleiter über kindliche Entwicklungsbedürfnisse und geeignete Rahmenbedingungen für die Entfaltung eben dieser, kann zu einem Verständnis kindlichen, aber auch eigenen Verhaltens führen, das wiederum ein friedlicheres Miteinander begünstigt.
Für nähere Hintergrundinformationen siehe: http://www.hengstenberg-pikler.de/